Verena Wagner: „Das Gefühl liegt immer richtig“

Die Dialektmusikerin Verena Wagner beweist, dass Mundartmusik nicht auf Gebiete beschränkt ist, sondern genauso international klingen kann, wie jeder englischsprachige Hit. Seit ihrem 10. Lebensjahr steht die Kärntnerin bereits auf der Bühne und wusste schon früh: Musik soll mein Leben sein. Gesagt getan. Während ihres Studiums in Wien hat sie schließlich den Schritt gewagt und als Bar-Sängerin begonnen. Seitdem geht ihr musikalischer Karriereweg steil nach oben. Das beweisen ihre bisherigen Songs, die bereits fixer Bestandteil der heimischen Radioplaylists sind. Im Mai erscheint das neue Album von Verena Wagner. Im Helden-Interview erzählt sie von Inspirationen, Höhen, Tiefen, aber vor allem von der Leidenschaft Musik und wie es in der kommenden Zeit weitergeht.

„Die Bühne war schon seit frühester Kindheit ihre liebste Spielwiese.“ – ist gleich als zweiter Satz in deiner Biografie (auf deiner Website) zu lesen. Daher steige ich gleich mit der direkten Frage ein: Bist du eine Rampensau? Brauchst du die Aufmerksamkeit eines Publikums?

Haha 🙂 Ja, mehr als ich manchmal von mir selbst behaupten würde. Ich habe letztens nach 20 Jahren (!) zum ersten Mal ein Video von mir gesehen, als ich als 10-Jährige bei der Mini Playback Show in meinem Heimatort aufgetreten bin – und: ich war komplett baff. Ich bin dort mit einer Selbstverständlichkeit und Coolheit auf der Bühne gestanden, dass ich echt total überrascht war von mir selbst. So in die Richtung: „Ok, das bin echt ich, oder?“ Oida, org. Oida, geil. Schon komisch muss man sagen, weil man selbst ja seine eigenen Unsicherheiten wahrnimmt und sich dann vielleicht garnicht sooo arg als Rampensau sieht. Aber ja, also, ich glaub ich bin definitv eine.

D.h. du machst schon richtig lange Musik. Wie lange denn genau? Kannst du dich noch an deinen aller ersten Song erinnern, den du geschrieben hast – und wenn ja, worum ging es da und wann war das?

Der Weg zur eigenen Musik war bei mir sehr verworren und nicht geradlinig. Es hat eigentlich relativ lange gebraucht, bis ich mich getraut habe, es einfach zu tun. Ich glaube, dass mir hier auch ein wenig die Role Models gefehlt haben. Die ganze Musikbranche, das Songwriting, alles drumherum, das hab ich mir selbst erst langsam und in kleinsten Schritten aneignen müssen, es oft auch durch Umwege erst erfahren müssen. Tatsächlich hab ich aber irgendwann mal einen Zettel bei mir daheim gefunden – darauf stand „DIE ZWEI“ und dann ist mir eingefallen, dass ich als Kind mit meiner besten Freundin eine Band gegründet hatte. Die Zwei 🙂


Meinen ersten „richtigen“ Song hab ich aber erst mit 26 oder 27 geschrieben. Man ist meiner Meinung nach nie zu alt, um kreativ zu arbeiten. Ich glaube aber, dass der Zugang zur Kreativität – und damit meine ich vor allem eine Leichtigkeit, einfach ein „Tun“ ohne Zweck und Ziel, dir als Erwachsener schwerer fallen kann. Je älter man wird, desto mehr wird man zugemüllt. Von Meinungen, Ratschlägen, von „so macht man das“ und „so ist es richtig (oder falsch)“. Und von diesen Dingen musst du dich erst wieder mühsam befreien. So war es jedenfalls bei mir. Ich musste viele Kopfweisheiten zuerst ausschalten, meinen inneren Kritiker ignorieren und meinem Gefühl folgen. Das Gefühl liegt immer richtig. Und wenn die Sehnsucht nach diesem Gefühl groß genug ist – das hat auch was ganz Spirituelles finde ich – dann wirst du es finden, dann wirst du es schaffen alles zu entwirren und selbstsicherer zu werden.

Foto: Deborah Staubmann

Ab wann ist bei dir dann aber die Entscheidung gefallen: Ich mache jetzt hauptberuflich Musik und sonst nichts? Und wie sah dein Weg davor aus, der dich zu dieser Entscheidung führte?

Puh. Das ist eine große Frage, merk ich grad 🙂 Man muss sagen, dass diese Entscheidung von selbst gefallen ist. Ich wollte einfach immer singen – so oft wie möglich, und ich wollte es nicht nur als Hobby einmal in der Woche betreiben. Das war mir zu wenig. Ich habe während meines Studiums viele verschiedene Dinge gemacht, aber die Musik und vor allem die Bühne waren immer meine Begleiter. Und irgendwann bekam ich das Angebot in eine professionelle Kommerz-Unterhaltungsband einzusteigen. Das war im Jahr 2014/2015. Kurz darauf wurde ich auch als Sängerin in einer Cocktail Bar im 1. Bezirk in Wien, in der Sky Bar, engagiert. Plötzlich hatte ich also jede Woche mindestens drei Auftritte. Zu dieser Zeit hab ich mich dann selbstständig gemacht und während des Studiums bereits von der Musik gelebt.

Irgendwie ist es grad schön auf diese Zeit zurückzublicken, muss ich sagen. Es war eine harte Schule, ich habe viel gelernt in dieser Zeit, was Performance, Routine, Improvisation und den Umgang mit dem Publikum betrifft. Es gab wundervolle Momente, aber auch sehr schwierige. Die Schamgrenze und das Selbstvertrauen wurden immer wieder ziemlich gefordert. Aber ich muss auch sagen – die Sky Bar war damals für mich ein wirklich großes Ding. Ich weiß noch, wie ich damals zum Gespräch mit dem Geschäftsführer in den gläsernen Lift gestiegen bin. Rauf bis in den 7. Stock über den Dächern Wiens. Das hat was bedeutet. Es war für mich ein großer Schritt, das vergisst man später leider manchmal. Ich glaube, man darf seinen eigenen Weg nicht verleugnen oder schmälern. Ein Schritt der dir heute vielleicht als klein oder unbedeutend erscheint, war für dich vor ein paar Jahren vielleicht eine der größten Hürden. Und wenn du sie gemeistert hast, kannst du wirklich stolz auf dich sein.

Du hast in Wien Publizistik studiert, lange in dieser wunderbaren Stadt gelebt. Und dennoch bist du am Ende wieder nach Kärnten zurück gezogen, singst auch im Kärntner Dialekt – was bei dir übrigens wunderbar klingt. Was hat dich dazu bewogen? Hattest du nie Angst in diese Heimattümelei abzudriften, die ja besonders in Kärnten schnell zur Hand ist, wenn es um Kunst geht

Haha. Doch, diese Angst hatte und habe ich total! Ich hätte nie gedacht, dass ich nach Kärnten zurückgehe, schon gar nicht nach Klagenfurt, das muss man sich mal vorstellen. Ich glaub ich bin da wirklich einfach mit dem Fluss geschwommen. Auch der Dialekt war nie geplant, das is ja eigentlich schon ziemlich lustig. Ein Musikerkollege meinte irgendwann, dass wenn ich im Dialekt singe, das total schön klingt. Daraufhin hab ich einfach mal probiert im Dialekt zu komponieren – und dabei ist „Windradl“, mein erster Song entstanden.

Ich glaube ein sehr entscheidender Punkt, warum ich dem Dialekt dann weiter gefolgt bin ist, dass ich sofort eine spannende Vision im Kopf hatte, wer ich als Dialektkünstlerin sein will und sein könnte. Es gab bis zu dem Zeitpunkt noch nicht viele Dialektkünstlerinnen, vor allem auch mit einem moderneren und/oder internationalem Sound. Ich dachte mir: Hm, nimm ein bisschen Alanis Morissette, ein wenig Melissa Etheridge und einen Hauch Katie Melua, einige moderne Elemente, wild, zart, authentisch, melancholisch, stark und den Dialekt – und du hast Verena Wagner. Haha 🙂 Ja, ich hab’s vor meinem inneren Auge gesehen und dachte mir: hm, das ist spannend, das ist neu, da gibt’s noch nicht so viele, die das machen.

Was hat es eigentlich mit Los Angeles auf sich – warst du selbst auch eine Zeit dort, oder nur David Piribauer, dein Produzent? Wie habt ihr zusammengefunden?

Nein, ich war leider noch nie in Los Angeles! Verdammt! 😀 David hat dort über 10 Jahre gelebt und als Musiker & Produzent gearbeitet. Er war dort auch viel auf Tour, hat u.a. für Solange Knowles, der Schwester von Beyonce, gespielt. Den Aspekt fand ich natürlich sehr spannend an ihm, er hat dadurch auch ganz andere Blickwinkel. Zusammengefunden haben wir tatsächlich so, dass ich den Musiker Joe Traxler angeschrieben habe und gefragt habe, ob er einen guten und spannenden Produzenten kennt. Joe hatte damals den Mörder-Song „Asymmetrical Life“ veröffentlicht, auf dem David auch das Schlagzeug gespielt hat. Ich habe bewusst ihn gefragt, weil der Song einfach auch von internationalem Niveau ist und aus der Menge herausgestochen hat. Joe hat mir dann empfohlen, dass ich zu David gehen soll.

Das Tolle an der Zusammenarbeit mit David war vor allem, dass er nie in Kategorien gedacht hat. Das Wort „Austropop“ oder „Dialektmusik“ kam uns beiden nie über die Lippen – wir haben es aber auch nicht bewusst vermieden. Wir haben einfach Musik gemacht, begonnen auszuprobieren, versucht einen Sound zu finden. Der Dialekt hat sich eingefügt, wurde nie hinterfragt. Wir waren einfach in unserer kleinen Blase in Pinkafeld, auch weit genug weg von Wien. Dadurch war alles sehr unbeeinflusst, was ich rückblickend jetzt als sehr wertvoll erachte. Die Gedanken an Vermarktung und Formatradios holen dich sowieso irgendwann von selbst ein.

Foto: Deborah Staubmann

Die langweiligste aller Fragen, die man einem Musiker stellen kann ist ja „Wie schreibst du deine Songs und woher nimmst du deine Inspiration“. Deswegen frag ich anders: Was fühlst du bzw. wie würdest du das Gefühl beschreiben, wenn du „a Liad in dir gspürst“ (Zitat Fendrich)? Wann greifst du zur Gitarre bzw. ins Klavier? In welchen Situationen kommen die Songs bei dir zum Vorschein?

Oh, schön gefragt 🙂 Sehr oft spür ich einfach eine unermessliche Melancholie. Haha. Und meine Songwriting-Zeiten sind sehr oft auch geplant, weil ich dazu vorher in meinen Proberaum fahre. Und dann klimpere ich oft herum, aktuell sehr oft am Klavier und es is tatsächlich so, dass ich versuche mit den Tönen der jeweiligen Emotion zu folgen. Oder ich falle durch die jeweiligen Töne in eine bestimmte Emotion. Ich kann keine Noten lesen, habe auch keine musiktheoretische Ausbildung, das heißt ich fühle die Töne ganz stark. Ich hab im Prinzip keine wirkliche Ahnung von Tonarten. Ich suche einfach so lange, bis die Musik die Emotion möglichst perfekt trifft. Dann entstehen Geschichten, und Bilder und ich versuche sie in Worte zu fassen. Also, um es bildlich zu sagen, ein feiner Faden poppt auf und ich versuche ihn einzufangen und aufzufädeln und zu schauen wohin er mich führt. Ich bin eigentlich immer nur auf der Suche nach der passenden Melodie. Die Melodie, die stimmt. Es ist wie die Suche nach der „richtigen“ Antwort. Ich bin irgendwann auf ein Zitat von Michelangelo gestoßen, und dachte mir – ah genau! So fühlt sich das an. Er spricht dabei über seine David-Skulptur: „Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte“

Es läuft also sehr oft sehr abstrakt ab. Gleichzeitig hab ich aber immer wieder Ideen zu Textzeilen oder stoße auf Wörter, die ich spannend finde und die ich dann in der Notizen-App auf meinem Handy aufschreibe. Oder per Sprachmemo aufzeichne. Lustigerweise arbeite ich selten mit expliziten „Themen“, so wie das glaub ich schon viele professionelle Songwriter machen. Also zum Beispiel: Ha, heute schreib‘ ma einen Song zum Thema Feminismus, weil das ist gerade gefragt.
Diesen Zugang kann ich zwar aus kommerziellen Gründen nachvollziehen, aber nicht aus einer künstlerischen. Bei mir ist es eher umgekehrt. Mir brennt ein Thema indirekt unter den Fingernägeln, ich kann es anfangs aber nicht benennen, und komm‘ erst währenddessen drauf, welches Thema es eigentlich ist.

Foto: Kidizin Sane

Deine Songs, sowie dein Album selbst (Nirgendwohin), haben immer recht zweideutige Titel. „I wär so gern blind und naiv“, „Einholtn Ausholtn“… wirken zunächst wie klassische Liebeslieder. Beim genauerem Hinhören merkt man aber: da geht es um mehr. Da geht es um Probleme, die jedem von uns in der einen oder anderen Weise schon begegnet sind. Würdest du behaupten, mit deinen Songs eine Message transportieren zu wollen oder vorrangig Emotionen?

Ich will die Wahrheit zeigen. Also, wie das Leben und die Liebe wirklich sind. Natürlich ist das bei jedem anders, aber letztlich doch bei vielen dasselbe. Ich glaube, dass die Wahrheit trösten kann. Andere, und auch mich selbst. Für mich ist es in schwierigen Situationen tatsächlich immer der größte Trost wenn ich weiß, dass ich nicht alleine bin, und dass es anderen genauso geht wie mir. Das heißt es ist wohl beides: ich trage starke Emotionen in mir und suche gleichzeitig einen Weg, sie zu verarbeiten und mich mit anderen zu verbinden. Ich habe so viele Fragen, und ja, es ist ein Suchen nach Antworten aber manchmal auch ein Teilen von jenen Antworten, die ich bereits gefunden habe.

Ich liebe die Zweideutigkeit, die Wortspiele, Metaphern. Für mich ist das Songschreiben oft wirklich eine penible Suche, ein Rauskratzen, ein Freilegen. Wie fühlt sich das denn an, wenn du merkst du distanzierst dich plötzlich von deiner großen Liebe? Was macht Eifersucht mit dir? Woher kommt dieses Gefühl? Warum wär ich eigentlich gern naiv und blind, aber trau es mich nicht auszusprechen? Warum ist „naiv“ eigentlich ein Schimpfwort? Warum sind Beziehungen oft so schwierig? So schwierig zu erfassen und zu greifen? Oh, ich hab viele Fragen. Haha 🙂

Kommen wir ein bisschen zum Geschäftlichen: Du verzichtest ja auf externe Unterstützung und hast dein eigenes Label „Miramis Records“ gegründet. Braucht es in der heutigen Zeit überhaupt noch ein Majorlabel? Wie gehst du an deine Vermarktung heran – hast du noch andere Profis an deiner Seite oder bist du eine One-Woman-Show?

Pfuh, da hast du ein schwieriges Thema aufgemacht. Ja, ich bin aktuell eine One-Woman-Show, abgesehen von meinem Produzent David, mit dem ich natürlich sehr eng zusammenarbeite. Hinsichtlich der Radio Promotion habe ich mir Unterstützung von einer PR-Beraterin zugekauft, sie wird mich auch beim Album Release unterstützen. Ich bin wahnsinnig hin und hergerissen zwischen der Freiheit, der Unabhängigkeit, dem ehrgeizigen Trotz – und dem Wunsch, ein größeres Team hinter mir zu haben. Ich glaube nicht, dass es ein Majorlabel heute noch braucht, aber es kann sicher einiges erleichtern und ermöglichen. Sofern der Vertrag fair ausgehandelt wurde. Ich liebe die Freiheit, alle Entscheidungen selbst treffen zu können, vor allem in erster Linie Kunst zu machen, und keine kalkulierte Musik. Aber es ist auch hart, und sehr anstrengend. Du bist der Lokführer, wenn du nicht einheizt, Holz nachlegst und ständig brennst, dann bleibt der ganze Tross einfach stehen.
Das kostet sehr viel Energie. Man muss aber auch sagen, dass die Majorlabels heutzutage keine Energie mehr in Künstler stecken, die noch ganz am Anfang stehen. Meistens springen sie auf, wenn schon irgendetwas da ist: eine Fanbase, ein viraler Hit etc. Das heißt, die Aufbauarbeit muss heute eigentlich fast jeder Künstler selbst leisten. Aber wie gesagt, die andere Seite ist eben auch, dass ich meine „Themen“ selbst bestimme und noch dazu über alle Rechte meiner Musik verfüge. Also, frag‘ mich bitte nicht was ich tun würde, sollte ich ein Angebot von einem Majorlabel bekommen. Hahaa. Ich weiß es nicht. Ich glaube die Grundessenz ist die: Warte nicht darauf, dass die Anderen zu dir kommen. Zünde dein eigenes Feuer. Und wenn es groß genug wird, kommen sie sowieso von selbst. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du das willst.

Ich spare mir die Frage zur Corona-Krise. Die beutelt uns alle ganz schön durch. Ich komme lieber gleich zum optimistischeren Teil: Was hast du für die kommenden Jahre geplant? Was wirst du machen, sobald man wieder auf die Bühnen und „raus“ darf?

Ich glaube, ich will einfach bessere Songs schreiben. Ich glaube auch, dass das letztlich die Essenz ist und das Einzige was am Ende zählt: dein kreatives Schaffen, das du beständig weiterführst. Das ist auch momentan das Einzige, auf das ich mich verlassen kann. Ich wünsche mir, dass ich noch viel freier kreativ sein kann. Ohne Druck, etwas erreichen zu müssen. Das ist grad mein großes Thema. Das Thema „Erfolg“ und die Frage wie ich mein Leben als Künstlerin eigentlich leben will.
Man merkt natürlich gerade in einer Zeit wie jetzt, wie fragil dieses Erfolgskonstrukt ist. Was bleibt dir, wenn dir nicht viel bleibt? Kann dich die Kunst auch ohne Erfolg glücklich machen? Wenn nein, was könnte dich sonst glücklich machen? Was brauchst du dazu? Abgesehen davon kommt natürlich jetzt endlich mein Debüt-Album im Mai! Da bin ich aber relativ stressfrei, denn selbst wenn wir keine Auftritte spielen können bin ich sehr froh, wenn das Album endlich auf der Welt ist. Das ist für mich persönlich auch sehr wichtig. Es wird Zeit, diese Zeit abzuschließen. Und dann folgt ein neues, anderes Kapitel, auf das ich auch sehr gespannt bin.

Foto: Kidizin Sane

Abschlussfrage, ein Evergreen bei den Helden von heute: Würdest du dich selbst als Heldin bezeichnen bzw. wer ist für dich ein/e Held/in?

Weißt du was? Ich würde mich selbst sehr gerne und viel öfter als Heldin bezeichnen. Das ist aber eine Frage, bei der wir sofort auf Glaubenssätze getriggert werden, wie z.b. „sei bescheiden“, „wer denkst du eigentlich wer du bist“, „du bist überheblich“, etc. Ein Held ist ja in unserem Verständnis jemand, der etwas Großes erreicht hat. Etwas Großes geschaffen. Oder jemand, der die Welt rettet. Die Sieger. Ich finde es aber sehr groß, wenn jemand seinen Mut nicht verliert. Helden sind die „Verlierer“, die nicht aufgeben. Eine Heldin ist diejenige, die scheitert, und trotzdem weitermacht. Immer wieder. Und letztlich scheitert irgendwann einmal jeder von uns. Ein Held ist jemand, der alles gibt, aber sich selbst nicht aufgibt.
Ja, ich bin eine Heldin. Eine von Vielen.

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