„Man muss sich nicht durch Arbeitsstunden definieren“

Tina Deutsch ist 33 Jahre alt, Mutter einer zweijährigen Tochter und Unternehmerin. Gemeinsam mit einem Kollegen hat sie eine neuartige Online-Plattform für das Finden der besten Unternehmensberater gegründet. Ein Gespräch über Unternehmertum, die schöne neue Arbeitswelt und warum man als Schwangere noch genauso belastbar sein kann, wie die Kolleginnen und Kollegen.

Tina, wie kannst du dich beschreiben?

Als sehr nachdenklich, unternehmerisch und sehr international.

Sehr international, was darf ich mir darunter vorstellen?

Ich reise sehr gerne und sehr viel, habe in 6 Ländern studiert bzw. gearbeitet. Mein Mann kommt aus Dänemark, wo ich ebenfalls ein paar Jahre  gelebt habe. Außerdem spreche ich einige  Sprachen.

Welche denn?

In unterschiedlicher Ausprägung: Deutsch, Englisch, Dänisch, Italienisch, Französisch und Spanisch.

Ich lerne gerne neue Länder und Kulturen kennen

Nicht schlecht. Du hast in 6 Ländern studiert?

Ja, ich habe sehr viele Auslandsaufenthalte während meines Studiums gemacht, um die Welt kennen zu lernen. Gleich nach der Schule war ich in Italien arbeiten, dann in London auf der Sommeruni, dann in Paris. Danach habe ich, wie gesagt, 5 Jahre in Kopenhagen gelebt. Und dann noch ein Abstecher nach Prag, dort habe ich Diplomarbeit geschrieben.  Nach dem Studium hab ich noch eine Weltreise angehängt. Ich lerne einfach wirklich gerne neue Länder und Kulturen kennen.

Was genau hast du studiert?

Volkswirtschaft. Das war zum damaligen Zeitpunkt das beste Studium für mich, weil ich noch unschlüssig war ob ich eher in die Diplomatie möchte, oder in die Wirtschaft gehe. An der Uni in Kopenhagen, wo ich mein Studium abgeschlossen habe, ist aus dem Volkswirtschaftsstudium dann ein Master in Economics & Finance geworden, Und ein zweiter in International Management.

Geworden ist es dann die Wirtschaft, du bist ja Unternehmerin?

Ja, ich bin heute leidenschaftliche Unternehmerin! Direkt nach meinem Studium verschlug es mich zunächst in die klassische Corporate-Welt, wo ich 10 Jahre lang tätig war. 2014 habe ich den Entschluss gefasst, mich selbständig zu machen und habe mit einem Kollegen ein eigenes Start-up gegründet.

Du sprichst von KLAITON. Was macht ihr da?

Wir sind eine Plattform, die selbständige Unternehmensberater vermittelt und dabei nach einem strengen Qualitätsprofil vorgeht.

Wie seid ihr auf den Namen gekommen?

Es gibt einen bekannten Harvard-Professor namens Clayton Christensen, der im Bereich „disruptive innovation“ forscht. Er hat uns insofern beeinflusst, als dass er gerade zu der Zeit, als wir uns überlegt haben, ob wir etwas Eigenes starten und dafür kündigen sollen, einen Artikel zum Thema “Zukunft der Beratungsbranche” veröffentlicht und uns in der Entscheidung bestärkt hat.

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Inwiefern hat euch der Artikel bestärkt?

Er beschreibt darin, dass sich die Branche in einem Umbruch befindet. Die klassischen Strukturen und großen Unternehmensberatungen werden sich ändern. Es wird immer mehr selbständige Unternehmensberater geben, die sich in Netzwerken organisieren –  gleichzeitig aber auch immer spezifischere Anforderungen seitens der Unternehmen.

Was macht ihr mit eurer Plattform anders, im Vergleich zu anderen, warum sollte ich nicht einfach auf Google nach Unternehmensberatern suchen?

Naja, erstens, weil es unglaublich viele Berater gibt – und auch viele, die sich einfach so nennen – und es schwierig ist, auf Anhieb jenen mit der geeignetsten Qualifikation für deine Anforderungen über eine Suchmaschine zu finden. Zweitens gibt es in der heimischen Branche noch viele dieser riesigen Beratungsunternehmen, die zwar gut, aber für KMUs unleistbar oder auch einfach  kulturell nicht passend sind. Drittens gibt es da draußen viele wirklich gute selbständige Unternehmensberater, die man aber nur schwer findet, weil sie als Einzelperson zu wenig Präsenz haben – auch auf Suchmaschinen. Deswegen gibt es uns. Das System ist ziemlich einfach: du stellst eine Anfrage, was nicht länger als 5 Minuten in Anspruch nimmt. Innerhalb von maximal  48 Stunden hast du Bewerbungen der  geeignetsten Unternehmensberater. Für die Berater ist die Plattform natürlich auch sehr praktisch, weil wir für sie ihre Verkaufsarbeit übernehmen und sie sich auf ihre fachlichen Qualifikationen konzentrieren können.

Es gibt immer mehr, die selbständig arbeiten wollen und diese vermeintliche Sicherheit großer Konzerne gar nicht brauchen

Ich merke, bei euch spielt die neue Arbeitswelt eine große Rolle?

Extrem. Es gibt immer mehr, die selbst entscheiden möchten, die selbstständig arbeiten wollen und diese vermeintliche Sicherheit großer Konzerne gar nicht brauchen. Das Problem ist aber, dass man als Selbständiger immer auf Achse sein muss, um Kunden und neue Kontakte zu bekommen. Ein selbständiger Berater verbringt typischerweise ca. 50% seiner Zeit mit Akquisitionstätigkeit. Gleichzeitig haben die Selbständigen oft wenig Möglichkeit, sich mit ähnlich Qualifizierten, Gleichgesinnten auszutauschen, Feedback zu bekommen, sich zu entwickeln. Bei KLAITON wollen wir all diese typischen Benefits der Großorganisation nachbauen und unseren selbständigen Beratern zur Verfügung stellen.

Aber nur weil ich schwanger bin, heißt das nicht, dass meine Hirnkapazität darunter leidet.

Wie gestaltest du das Arbeitsleben für dich selbst, als Unternehmerin und Mutter?

Als Unternehmerin habe ich zwar viel zu tun – aber ich bin flexibel. Das hilft enorm, wenn man eine Familie oder andere Dinge hat, um die man sich abseits der Arbeit kümmern muss oder möchte. Und das ist auch einer der häufigsten Gründe für unsere Berater, selbständig zu sein. In klassischen Beratungsunternehmen kann es dagegen schon mal vorkommen, dass zum Beispiel Frauen, die eben erst schwanger wurden, bereits keine großen Projekte mehr bekommen. Aber nur weil ich schwanger bin, heißt das nicht, dass meine Hirnkapazität darunter leidet. So etwas verstehe ich einfach nicht. Oder, dass Frauen, die frisch aus der Karenz kommen und “nur” 30 Stunden die Woche arbeiten wollen oder können, nicht mehr auf spannende Projekte zugeteilt werden. Da läuft irgendwas schief. Genauso wenig verstehe ich auf der anderen Seite diese 90-Stundenwoche-Mentalität vieler Start-up Gründer. Man muss sich nicht durch Arbeitsstunden definieren, das geht auch anders.

Es war einmal cool, behaupten zu können, dass man 90 Stunden arbeitet – aber das ist es nicht mehr.

Ein guter Punkt: dieses gegenseitige Arbeitszeit-Quartett ist ja noch immer sehr beliebt.

Der Leistungsbegriff ist gerade bei jüngeren Menschen glücklicherweise inzwischen anders definiert. Nicht mehr nur über den Job. Viele laufen beispielsweise nebenbei Marathon, fotografieren oder machen soziale Projekte. Die definieren ihre Persönlichkeit nicht mehr ausschließlich über den Job. Es war einmal cool, behaupten zu können, dass man 90 Stunden arbeitet – aber das ist es nicht mehr. Deswegen verstehe ich nicht ganz, wieso das in der Start-up Szene wieder so boomt. Im Gegensatz sagen auch schon viele bewusst: ich möchte nicht mehr als 30 Stunden pro Woche arbeiten. Und überhaupt geht es nicht um die reine Arbeitszeit.

Meine Meinung ist ja, dass man mit 30 Stunden so ziemlich alles abdecken kann.

Klar – und natürlich gibt es wieder Wochen, in denen man mehr arbeitet, weil ein großes Projekt am Start ist. Dafür hat man wieder Phasen, in denen man fast nichts zu tun hat. Dann kann man sich ganz anderen Themen widmen. So eine Arbeitsweise würde sich auch für viele Unternehmen auszahlen, weil solche Mitarbeiter einfach mehr Ideen und Kreativität einbringen. Das stellen wir bei unseren Mitarbeitern täglich fest.

Wer kann bei euch überhaupt Teil des Beraternetzwerks werden, muss man da eine bestimmte Fachrichtung abdecken?

Nein, spezifische Richtungen nicht. Man muss allerdings ganz konkret Unternehmensberater sein. Das heißt keine Marketingagenturen, Programmierer, Coaches oder Trainer. Die Beratungsbereiche, die wir abdecken, reichen von Strategie, über HR, Organisation, Finanz, bis zu Operations, IT, Marketing & Vertrieb. Man kann sich bei uns bewerben, danach folgt ein vierstufiger Auswahlprozess, den man absolvieren muss. Wir wollen den Kunden schließlich Qualität bieten.

Das heißt ihr entscheidet, wer zu euch passt?

Naja, es geht ja nicht darum, ob jemand zu uns passt. Passen muss er oder sie letztendlich zum Kunden, und das ist ja sehr individuell. Aber die Kompetenzen müssen da sein, die ein toller Berater braucht. Da geht es um fachliche Expertise, Branchenkenntnis, Beratungsmethodik. Und dann natürlich um Dinge wie schnelle Auffassungsgabe, bis hin zu Auftreten beim Kunden. Wir führen ein Telefongespräch, und ein paar Online-Verfahren durch, wo es um logisches und analytisches Denken, aber auch um Verhaltenspräferenzen im beruflichen Kontext geht und dann gibt es auch noch ein persönliches Gespräch. Und im Anschluss holen wir noch Feedback von zumindest zwei Kundenreferenzen der Person ein.

Das klingt nach viel Aufwand.

Absolut. Das ist sowohl für uns als auch für den Berater ein mehrstündiger Aufwand, aber wir bekommen sehr gutes Feedback zu unserem Qualitätsstandard. Und die Berater sind am Ende auch erstaunt, wie viel sie dabei über sich selbst gelernt haben.

Welche Berater kommen zu euch – eher jüngere oder ältere?

Die meisten sind über 35 Jahre alt und haben schon deutlich mehr als 10 Jahre Beratungs- bzw. Führungserfahrung.

Woher habt ihr eigentlich das Know-how, so eine Qualität zu beanspruchen?

Mein Gründungskollege und ich haben viele Jahre Erfahrung mit einer recht einzigartigen Kombination an Skills: Wir haben Beratungsbereiche aufgebaut und geleitet und viele Berater ausgewählt und ausgebildet. Ich habe außerdem in der Personalberatung gearbeitet und gelernt, strukturierte Interviews zu führen und diagnostische Testverfahren optimal einzusetzen. Und letztendlich habe ich auch als Kunde Berater ausgewählt und mit Beratern gearbeitet.

Wenn jemand den ganzen Aufwand hinter sich gebracht hat und bei euch dabei ist, bekommt er auch garantiert Aufträge?

Nein, garantieren können und wollen wir nichts. Das wäre unprofessionell und auch rechtlich schwierig. Bei uns ist das aber beidseitig so. Bei uns ist man Teil eines Netzwerks. Wir wissen ja auch nicht welche Kunden wann welchen Bedarf haben. Es kann bei uns auch jeder Berater selbst entscheiden, ob er sich für ein ausgeschriebenes Projekt interessiert oder nicht.

Wie kommt ihr wiederum zu den Aufträgen?

Da sind wir gefordert klassische Salesarbeit zu leisten. Natürlich hilft uns auch die starke Medienpräsenz derzeit und wir haben ein großes Netzwerk, das uns weiterempfiehlt. Unser großer Vorteil ist auch, dass man unseren Service kostenlos testen kann: der Aufwand als Auftraggeber beträgt 5 Minuten, ich erhalte Unterstützung bei meiner Projektbeschreibung, und dann kann ich mir die Angebote einfach mal ansehen, ohne notwendigerweise auch zu beauftragen.

Es läuft also alles über die Plattform ab?

Richtig. Nur in bestimmten Fällen bzw. wenn es der Kunde wünscht bieten wir auch individuelle Hilfe  an. Beispielsweise wenn ein Projekt größer ist und mehrere bzw. verschiedene Berater gesucht werden, dann unterstützen wir die Teamzusammenstellung quasi per Hand. Oder ein Berater fällt aus, dann suchen wir unmittelbar neuen Ersatz für den Kunden. Auch wenn der Berater Unterstützung bei einem Projekt benötigt, dann suchen wir passende Partner für ihn. Außerdem übernehmen wir für die Berater einen großen Teil der Salesarbeit, die viele ja nicht machen wollen.

Du erwähnst so oft das Thema Verkauf: Salesarbeit hat ja nach wie vor bei vielen einen negativen Nimbus. Viele denken an Staubsaugerverkäufer, Versicherungsvertreter und Co. Muss man heutzutage eigentlich noch so direkt und lästig auftreten?

Nein, gar nicht mehr. Solche Plattformen wie unsere gibt es ja in verschiedenen Bereichen und für alle Seiten. Die ersparen eigentlich schon den Großteil der klassischen Verkaufsgespräche. Ich persönlich finde die Salesarbeit besonders spannend. Da kann man mit ganz vielen spannenden Organisationen ins Gespräch kommen und lernt tolle Leute kennen.

Welche Regionen deckt ihr ab? Wollt ihr international werden?

Momentan sind wir in Österreich aufgestellt und haben seit kurzem eine Zweigniederlassung in Düsseldorf. Wir haben schon die ersten Berater aus Süddeutschland und der Schweiz dabei. In der digitalen Welt ist vieles grenzenlos. Langfristig ist also natürlich geplant, dass wir ganz klar über Österreich hinauswachsen. Doch uns ist wichtig, dass der Österreichische Markt abgedeckt ist, weil wir wissen, dass der Bedarf hierzulande da ist.

Foto: Lorin Canaj
Foto: Lorin Canaj
Was war eigentlich deine Motivation selbständig zu werden?

Das waren zwei Faktoren: Erstens habe ich schon seit meinen Teenie-Jahren gewusst, dass ich irgendwann einmal Unternehmerin sein möchte. Ich glaube, diesen Drang  hat man oder hat man nicht. Ich wollte immer etwas aufbauen und gestalten. Ich habe immer schon Jobs gehabt, wo ich bereits als Angestellte unternehmerisch tätig sein konnte. Ich habe nicht lange gefragt, sondern immer eigenständig gemacht. Zweitens war es die viele verschwendete Zeit in der klassischen Corporatewelt. Mir ist es doch egal, wo jemand sitzt oder wie viele Stunden er oder sie arbeitet. Das Ergebnis soll passen. Das sehen die meisten etablierten Unternehmen leider etwas anders.

Du hast gesagt, du hast schon immer unternehmerisch gedacht und gehandelt – bist du da als Angestellte damals nie auf Grenzen gestoßen?

Naja. Es war nie so, dass sich die Führungskräfte gegen meine Vorschläge und Ideen gewehrt hätten, weil sie etwas partout nicht umsetzen wollten – sondern meist hatten sie einfach selbst keinen bzw. nicht genug Freiraum.   Auch ich habe als Führungskraft gemerkt, wie schwierig das Gesetz der Trägheit in Großorganisationen zu überwinden ist. Viele der Personen wollen unternehmerisch handeln – aber die Systeme sind inzwischen oft so festgefahren, dass eine kleine Systemumstellung vor lauter “Steering Committees” gleich einmal zwei Jahre dauert.

Nur weil  alle mitreden, heißt das noch lange nicht, dass alle entscheiden

Da kommen wir zu meiner nächsten Frage: Große Organisationen können oft nicht entscheiden, weil viele mitreden. Bei Start-ups heißt es dann, es sollen möglichst alle mitreden. Das ist ab einer gewissen Größe genauso wenig möglich, oder nicht?

Für mich ist völlig klar: Nur weil  alle mitreden, heißt das noch lange nicht, dass alle entscheiden. Aber ein anderes Beispiel: Es gibt in Deutschland eine Firma, in der jeder einzelne Mitarbeiter Prokurist ist. Das heißt jeder Mitarbeiter kann mit seiner Unterschrift über alles entscheiden – auch bei Millionenbeträgen. Es herrscht hier ein enormer Vertrauensvorschuss, wodurch das System enorm schnell wurde.

Wie kann ich mir so etwas in der Realität vorstellen, da muss ich ja zunächst die richtigen Mitarbeiter dafür finden, die genauso unternehmerisch denken und handeln wollen.

Natürlich. In einer bereits bestehenden Organisation mit Hunderten Mitarbeitern wird das so, von heute auf morgen, nicht funktionieren. Aber wenn man den Recruiting Prozess dahingehend aufbaut, kann man sich die entsprechenden Mitarbeiter holen. Beispielsweise bei dieser genannten Firma: Hier sagen neue Mitarbeiter ganz offen, vor einem großen Plenum, wie viel Gehalt sie haben wollen. Wenn es in den Augen der anderen Mitarbeiter passt, geht es in Ordnung. Wenn nicht, dann wird darüber diskutiert.

Ein spannender Ansatz. Du hast es aber schon angesprochen: bei vielen Unternehmen ist es ja weniger die Unternehmensführung, als die Belegschaft, die sich gegen offenere Strukturen wehrt.

Natürlich. Ein neues System einfach Überstülpen geht nicht. Aber man kann auch hier versuchen, die Mitarbeiter von neuen Systemen zu überzeugen. Unter anderem mit dem Argument der Arbeitsplatzsicherung. Viele starr strukturierte Unternehmen geraten früher oder später unter enormen Marktdruck. Da ist es besser, das Unternehmen bleibt durch eine neue und flexiblere Struktur marktfähig und die Jobs sind gesichert.

Glaubst du, dass die Beamtenmentalität in Österreich weg muss?

Naja, es geht ja nicht nur um die Mentalität der einzelnen Mitarbeiter. Solche Ideen und Strukturen müssen von der gesamten Firma getragen und gelebt werden. Also vor allem auch vom Vorstand.

Was ist eigentlich deine Motivation hinter deinem täglichen Tun?

Ein Führungs- und Unternehmensmodell zu schaffen, in dem die Werte, an die ich glaube, gelebt werden und wo ich vielen engagierten Menschen die Möglichkeit gebe, für sich selbst und andere etwas zu bewirken.

Foto: Lorin Canaj
Foto: Lorin Canaj
Wie definierst du den Begriff Helden?

Ein Held ist jemand, der für das woran er glaubt kämpft, sich für andere einsetzt, indem er selbst viel aufgibt. Beispielsweise wie Feuerwehrmänner, die ihr Leben für andere aufs Spiel setzen oder jemand, der kontinuierlich sein Leben lang etwas opfert – wie Ute Bock. Dann gibt es da noch die Alltagshelden. Die würde ich persönlich eher als Vorbilder bezeichnen. Für mich gibt es viele Alltagshelden. Das sind Menschen die mich und andere ermutigen und inspirieren, aber die jetzt nicht unter Aufgabe ihres Daseins heldenhaft sind. Es gibt eine sehr große Breite an Helden.

Würdest du dich selbst als Heldin bezeichnen?

Es kommt immer darauf an aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Für meine Tochter bin ich vielleicht eine Heldin und für manche mag ich ein Vorbild sein, aber ich selbst würde mich nicht als Heldin bezeichnen. Ich versuche Dinge zu tun, die etwas zum Besseren bewegen.

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