Andrea Theile schreibt. Ziemlich viel. Bücher für Erwachsene und Kinder, Ratgeberartikel und auf ihren Webseiten.
Zusätzlich unterstützt sie Kinder beim Schreiben. Sie zeigt ihnen, worauf sie bei einem Buch achten müssen und wie sie es veröffentlichen können.
Wie bist du zur Schriftstellerei gekommen und weshalb genau Kinderbücher?
Wie die meisten Schriftsteller habe ich schon als Kind mir Geschichten und Bücher ausgedacht. Das liegt mir einfach im Blut. Es hat lange gedauert, bis ich den Mut hatte, ein Buch bis zum Ende durchzuziehen und es zu veröffentlichen. Als es soweit war, war ich schon mächtig stolz und überglücklich. Für mich liegt der Reiz, Kinderbücher zu schreiben, darin, dass da ein kleiner Mensch sich mitreißen lässt oder ich ihn zum Lachen bringe. Das ist ein schöner Gedanke. Zu Hause lese ich meinen Kindern oft vor und bin Lesepate in einem Kindergarten. Und es fasziniert mich, wie sehr die Kinder in die Geschichten eintauchen und mitfiebern oder auch lachen, weil etwas anders ist, als gewöhnlich.
Welche sind deine Lieblingsbücher – für Erwachsene und für Kids?
Generell lese ich gerne Biografien und Erfahrungsberichte, weil mich das Leben, die Gefühle und Gedanken anderer sehr interessieren. Meine Lieblingsbücher sind „Göttin auf Zeit“ von Gerhard Haase-Hindenberg und „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denise Avey. Eigentlich könnte ich noch mehr aufzählen, doch die beiden haben mich besonders fasziniert. Bei den Kinderbüchern mag ich es besonders, wenn sie gereimt sind. Mein absoluter Favorite ist „Der Grüffelo“ von Axel Scheffler. Das wird mir nie zu viel. Gut finde ich es auch, wenn Geschichten etwas verdreht werden, wie es bei „Die verflixten sieben Geißlein“ von Sebastian Meschenmoser ist. Als der Wolf die sieben Geißlein fressen will, kann er sie nicht finden, weil eine große Unordnung im Haus herrscht. Deshalb räumt er Zimmer für Zimmer auf, um die Geißlein zu finden. So etwas finden die Kinder sehr witzig und ich lache gerne mit.
Wer ist dein großes Vorbild? Bzw. welche Persönlichkeit würdest du gerne einmal treffen?
Robert Betz oder Tobias Beck. Beide haben mir in den letzten Jahren durch ihre Bücher und Videos sehr geholfen. Und auch heute noch höre oder lese ich hinein, um in schwierigeren Zeiten neue Kraft zu tanken. Gerne würde ich mit den beiden einen Kaffee trinken und über alles mögliche reden.
Wo holst du deine Inspiration für das Schreiben?
Sie kommt von ganz allein. Manchmal träume ich nachts etwas, das ich in eine Geschichte verwandele. Manchmal ist es nur ein Gedanke, der einfach so auftaucht.
Zu einem Kinderbuch, an dem ich noch arbeite, haben mich meine Kinder inspiriert. Sie hatten herumgealbert, was alles in einem Adventskalender sein könnte. Zum Schluss waren es ganze Dinosaurier. Und dann kam mir der Gedanke, ganze Welten in einen Adventskalender zu stecken. In Büchern ist ja alles möglich.
Was ist für dich der Reiz an der Selbständigkeit und was ist gleichzeitig die größte Herausforderung für dich?
Ich liebe es, selbständig zu sein. Ich mag diese Freiheit, mir meine Zeit und meine Arbeit so einzuteilen, wie ich es möchte. Ich liebe es, meine Ideen einfach ausprobieren zu können. Und ich mag die Abwechslung, die ich täglich habe. Kein Tag ist wie der andere. Die größte Herausforderung für mich ist mein Chaos. Ich bin eine Chaotin dritten Grades und das ist für eine Selbständigkeit nicht gerade förderlich.
Was möchtest du anderen als Tipps, Rat oder Motivation mit auf den Weg geben?
Folge Deinem Herzen und denke nicht so viel darüber nach, ob es machbar ist oder welche Gefahren bestehen könnten. Einfach machen. Wenn Du nicht selbst ins kalte Wasser springst, wird Dich das Leben irgendwann hineinschubsen. Der Unterschied ist: Springst Du selbst, hast Du mehr Kontrolle darüber und bist motivierter. Wirst Du hineingeschubst, bist Du verwirrt und denkst, dass das Leben Dir Steine in den Weg gelegt hat. Dabei will es Dir nur die Richtung weisen.
Und sei dankbar. Jeden Tag für alles. Dankbarkeit macht nicht nur die anderen glücklich, sondern auch Dich selbst.